Samstag, 7. März 2015

Review: Predestination (Blu-ray)

Predestination


Bereits mit ihrem ersten Spielfilm "Nightbreakers - The Undead" haben es die beiden eineiigen Zwillingsbrüder Michael und Peter Spierig (die zwar in Deutschland geboren wurden, aber mit 4 Jahren zusammen mit ihren Eltern nach Australien ausgewandet sind) geschafft das Genre Publikum zu begeistern. Auch bei den Vampirfilm „Daybreakers“ zeigt man sich voller origineller Ideen und übernimmt dabei neben der Regie auch das Drehbuch und die visuellen Effekte. Bei dem Science Fiction Thriller „Predestination“ verhält es sich ähnlich, denn die Spierig Brothers sind erneut für Regie, Drehbuch, die Produktion und in dem Fall auch für die Musik zuständig. Langeweile kommt den beiden sicherlich nicht auf.
Mit diesem Film haben sich Tiberius Film ein Schätzchen gesichert, denn nicht nur hat die Deutsche Film- und Medienbewertung dem Film das Prädikat besonders wertvoll vergeben, sondern darüber hinaus überschlagen sich auch die Kritiker vor lauter Lobeshymnen. Laut rottentomatoes, einer internationalen Bewertungsplattform haben 84% aller Kritiker den Film positiv bewertet, 75 % des Publikums mag den Film. Ähnlich auch bei der IMBD, bei der knapp 95.000 User dem Film im Schnitt 7,4 von 10 Sternen geben. 

Die Story
Er ist ein Zeitreise-Agent und soll Verbrechen verhindern, bevor sie geschehen. Nun muss er zurück in das New York der 1970er Jahre, um die tödlichen Anschläge eines berüchtigten Terroristen zu stoppen, der ihm bereits mehrfach entkommen konnte. Von seiner Mission hängt das Leben von zehntausenden Menschen ab. In New York trifft er auf einen mysteriösen jungen Mann, der ihn auf seiner nächsten Zeitreise begleitet, um eine alte Rechnung zu begleichen. Wer aber den Lauf der Vergangenheit ändert, kann auch sein eigenes Schicksal aus der Bahn werfen...


Was macht den Film nur so besonders, denn das klingt definitiv nach einem Film, den man gesehen haben muss. Um das einfach zu erklären, hilft ein Vergleich: Von der Komplexität ist „Predestination“ dem Christopher Nolan Kultfilm „Inception“ nicht all zu unähnlich, denn auch hier wird eine Geschichte über mehrere Ebenen. Dazu gesellt sich auch noch ein wenig „Minority Report“, in Bezug auf den Subplot, dass eine Organisation Verbrechen verhindert bevor sie passieren, was wiederum in diesem Fall auch ein wenig an „Looper“ erinnert. Die Story dazu basiert tatsächlich auf der Kurzgeschichte „Entführung in die Zukunft“ (‚All You Zombies’) von Robert A. Heinlein (der auch für „Starship Troopers“ verantwortlich ist), wobei der Filmtitel sogar ein wenig vom Storyverlauf verrät, denn übersetzt bedeutet er „Vorherbestimmung“ und behandelt ein theologisches Konzept, gemäß dem Gott seit Beginn der Schöpfung das Schicksal des Universums und aller Menschen vorherbestimmt haben soll.

Am Anfang braucht der Film ein wenig um in Fahrt zu kommen, auch wenn der Auftakt mit einem Knall beginnt. Durch den stetigen Zeiten- und auch Settingwechsel, mit dem die Spierig Brüder den Zuschauer konfrontieren, bleibt der Film aber auch so kurzweilig genug und bietet dabei zugleich fantastische, spannende sowie emotionale Themen. Nach einem Umbruch steigt die Spannung aber stetig an und fordert dem Zuschauer aufgrund der Komplexität volle Aufmerksamkeit. Wenn man meint, die Story durchschaut zu haben, kommt dann doch ein überraschender Wechsel und die Geschichte verläuft doch anders.
In den Rollen sind Ethan Hawke (Daybreakers, Training Day, Sinister), Sarah Snook (Jessabelle, Sex ist (k)ein Kinderspiel, Sleeping Beauty), Noah Taylor (Edge of Tomorrow, Game of Thrones, Lara Croft: Tomb Raider), Elise Jansen (Nachbarn, Crawlspace, Wonderland) oder Christopher Kirby (Daybreakers, Matrix Reloaded & Revolutions, Star Wars: Episode III) zu sehen, die eine überzeugende Leistung abliefern und ihre Figuren sehr glaubwürdig spielen. Gerade die bis dato eher unbekannt Sarah Snook empfiehlt sich hiermit für internationale Produktionen. Hollywood, bitte mal einen Blick nach Australien werfen! 


Das Bild:
Der Film wurde mit digitalen Arri Alexa Kameras aufgenommen. Das erklärt zumindest den hohen Schärfegrad, denn Details werden sehr gut wiedergegeben, wobei die Kantenschärfe nur selten etwas weicher wird. In dunkleren Szenen gibt es zwar minimaler Detailverlust, was aber keineswegs störend auffällt. Das Bild ist etwas kühl gehalten, erscheint aber stets natürlich bei guter Sättigung der Farben sowie ausgewogenem Kontrast. Der Schwarzwert ist sehr gut. Beeinträchtigungen wie Rauschen oder auch Kompressionsspuren sind nicht aufgefallen. 

Der Ton:
Der Ton liegt in Deutsch und Englisch verlustfrei komprimiert in DTS HD Master Audio 5.1 vor. Die Abmischung fällt durch eine sehr gute Qualität auf, da nicht nur eine aktive Surroundkulisse geboten wird. Diese zeichnet sich nicht nur durch direktionale Effekte sondern auch durch diffuse Hintergrundgeräusche sowie einem räumlichen Score aus, der übrigens sehr hörenswert ausgefallen ist. Darüber hinaus werden auch recht häufig sehr kräftige Bässe geboten, was den Subwoofer gut fordert. Die Dynamik ist ebenfalls sehr gut und bietet einen guten Umfang. Die Dialoge sind jederzeit klar zu verstehen. 


Das Bonusmaterial:
Das Bonusmaterial ist das Problem dieser Veröffentlichung, denn die deutsche Blu-ray muss leider nur mit Trailer auskommen, während der US-Import mit einem mehrteiligen ca. 75-minütigem Making of, einem Featurette, sowie einem Gag Reel eine Menge an Informationen zum Film bietet. Schade.

Das Fazit:
Auch wenn es an Bonusmaterial mangelt lohnt sich dennoch eine Anschaffung dieses herausragenden Filmes, mit dem sich die beiden Spierig Zwillinge als auch Darstellerin Sarah Snook definitiv für größere Produktionen empfehlen. "Predestination" ist kein Film für Zwischendurch und definitiv kein einfaches Popcorn Kino, bietet aber bei voller Aufmerksamkeit eine originelle und intelligente Geschichte sowie durchweg spannende Unterhaltung.

Wertung:
Story: 1-2
Bild: 1-2
Ton: 1-2
Ausstattung: 5
Gesamt: 2-
© Bildmaterial & Story Zusammenfassung Tiberius Film, Trailer Sony Pictures und Tiberius Film

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1

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