Mittwoch, 25. März 2015

Review: #9 (Blu-ray)

#9


Als ich bereits den ersten Kurzfilm zu „9“ auf youtube sah, war ich sofort begeistert und konnte den Kinofilm kaum abwarten. Tim Burton nahm sich als Produzent der Sache an und unterstütze den visionären Regisseur Shane Acker“ so gut es ging. Heraus kam dabei ein apokalyptischer Animationsfilm, der seines gleichen sucht!

Die Story
Stil: Abenteuer, Fantasy, Science Fiction, Trick/Animation Altersfreigabe: FSK: Freigegeben ab 12 Jahren Spielzeit: 79min.
Nach einem alles vernichtenden Krieg zwischen Menschen und Maschinen ist nahezu alles Leben auf der Erde vernichtet. Die Puppe 9 erwacht in einem zerstörten Haus und macht sich auf der Suche nach Anderen. Zufällig trifft er auf einen Artgenossen, Nummer 2 und will mit ihm die Reise fortsetzen, als dieser von einer blutrünstigen Maschine angegriffen und mitgerissen wird, zusammen mit einem Talisman, den 9 bei sich hatte. Auf der Suche nach ihm, trifft 9 auf eine weitere Puppe namens 5, der ihn zu weiteren Stoffwesen bringt, die ihm die grauenhafte Wahrheit über all die Geschehnisse erzählen. So machen sich die übrig gebliebenen Wesen auf der Suche nach ihrem Freund „#2“, nach dem gestohlenen Talisman, sowie nach dem tatsächlichen Grund, weswegen die Maschinen alles vernichtet haben, doch sind sie dieser riesigen Aufgabe überhaupt gewachsen?
Meine Meinung
„#9“ ist der Beweis dafür, dass auch in der heutigen Zeit noch herausragende Filme veröffentlicht werden. Shane Acker hat bereits mit seiner Kurzgeschichte zusammen mit Joe Ksander außerordentliches Talent bewiesen. Aus der Kurzgeschichte einen abendfüllenden Film weiter zu entwickeln, beweist dabei fast schon von Genialität, denn nicht nur die Geschichte an sich ist sehr herausragend spannend und einzigartig, sondern auch die Vision einer postapokalyptischen Welt, die zwar Zitate von „I am Legend“, „Wall-E“, „Terminator“ (Skynet schickt Grüße rüber), „Krieg der Welten“ oder auch „I, Robot“ vorweisen, aber dennoch sehr eigenständig sich präsentiert. Schön sind hier vor allem hübsch schaurig, schönen Kulissen und Hintergründe, die hier dem Film nicht nur eine wunderbar düstere und trostlose Atmosphäre verleihen, sondern die Geschichte hervorragend unterstützen.

Das Bild
HD-Widescreen 16:9, 1,85:1
Was kann man von einem Animationsfilm denn schon anderes erwarten, außer einem absolut makellosen und perfekten Bild, das übrigens in HD-Widescreen Bildformat 1,85:1 vorliegt? Hier gibt es keinen Grund zu klagen: Alleine der Schwarzwert hat Referenzwerte und dunkle Szenen sind in diesem Streifen keine Seltenheit; es gibt also ausreichend Möglichkeiten sich dies während des Films immer wieder bestätigen zu lassen. Auch die Schärfe lässt sich nur in Superlativen ausdrücken. Schön sind hier auch erstaunlich viele kleine Details wie z.B. fließendes Wasser, Feuer oder Rauch, die sehr natürlich dargestellt wurden. Ebenso der Kontrast wurde sehr gut abgestimmt, wie auch die Farbsättigung, welche kräftige und Satte Farben garantiert.
Allerdings gibt es doch einen kleinen Grund zur Klage, wenn auch hier auf sehr hohem Niveau gejammert wird: Ich vermisse einige kleine Effekte, welche den Film noch realistischer hätte wirken lassen, wie z.B. aufwirbelnder Staub, wenn etwas auf den dreckigen Boden fällt. Am Schluss gelingt dies zwar mal kurzfristig, aber das ist leider auch schon die Ausnahme. Jedoch kann dies meine Begeisterung auch nicht wirklich nennenswert schmälern.


Der Ton
Tonspuren: Deutsch DTS 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS 5.1, Italienisch DTS 5.1
Untertitel:
Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch, Koreanisch, Japanisch, Dänisch, Finnisch, Schwedisch, Niederländisch, Norwegisch, Portugiesisch, Griechisch, Chinesisch


Die deutsche Tonspur wird in DTS 5.1 wiedergegeben, was eigentlich auch für ein herausragendes Klangerlebnis sorgt. Wer es noch ein klein wenig besser haben will und die englische Sprache relativ gut beherrscht, dem steht zusätzlich noch eine DTS HD-MA 5.1 Spur zur Verfügung. Im Direktvergleich sind die Unterschiede allerdings wirklich margial. Sind wir mal ehrlich, wenn man nicht wirklich wüsste, dass die deutsche Synchronisation kein losless Audioformat ist, würden es die meisten sicherlich gar nicht erst bemerken. Der Klang ist auch hier sehr dynamisch und kraftvoll abgemischt worden und überzeugt von der ersten bis zur letzten Sekunde satten Sound aus allen Kanälen, bei dem auch die Surroundeffekte nicht zu kurz kommen und dabei einen authentischen Klang erzeugen.
Nicht unerwähnt bleiben sollte auch der hervorragende Score von Danny Elfman, der die Szenen passend in schöner Dramatik untermalte. 
Das Bonusmaterial
in High Definition:
* "#9" - Spielfilm und Kurzfilm
* Auf Tour mit Shane Acker
* Der Look von "#9"
* Auftritt des CGI-Animation-Teams
* U-Control: Bild-im-Bild Zusatzinformationen während des Films

in Standard Definition:
* Unveröffentlichte Szenen
* "#9" - Der Original-Kurzfilm mit Audiokommentar von Autor/Regisseur/Animator Shane Acker and Animator Joe Ksander
* Audiokommentar von Autor/Regisseur Shane Acker, Animationsregisseur Joe Ksander, Head of Story Ryan O'Loughlin und Cutter Nick Kenway


Am Bonusmaterial wurde hier sichtlich nicht gespart und es ist erfreulich zu sehen, dass einiges davon sogar in Full-HD spendiert wurde. „#9“ – Spielfilm und Kurzfilm erklärt hierbei die Hintergründe, wie es überhaupt zur Idee von „#9“ kam und wie damals der Kurzfilm entstand. Dazu gibt es weitere Specials wie „Auf Tour mit Shane Acker“, bei dem der Regisseur sich über die Schulter gucken lässt, sowie dem Feature „Der Look von #9“, in dem man über das Erscheinungsbild und die Atmosphäre des Filmes philosophiert. Der „Auftritt des CGI-Animation-Teams“ ist auch ganz interessant, werden hier doch einige Geheimnisse verraten, wie ein Animationsfilm überhaupt entsteht, wie die Animatoren arbeiten und wie man realistische Bewegungen und Züge hinbekommt. Neben den obligatorischen Audiokommentaren, derer sogar 2 enthalten sind, gibt es zusätzlich noch einige zusätzliche Szenen welche allerdings nicht vollständig und nur rudimentär animiert wurden und manchmal sogar nur aus Skizzen bestehen, aber dennoch informativ sind, erfährt man doch hier noch einige Ergänzungen und neue Erkenntnisse zum Film. Zu guter Letzt bleibt noch die U-Control Funktion, bei der man Bild-in-Bild während des Filmes zusätzliche Informationen erhält. Diese Funktion kann man übrigens optional zuschalten, wann man es möchte und kann diese auch wieder während dem Schauen deaktivieren.

Fazit:
Sowohl im Kino als auf Blu-ray begeistert mich „#9“ gleichermaßen. Die Umsetzung auf Blu-ray ist hierbei voll gelungen. Alleine die technische Seite in Form von Bild, Ton und Bonusmaterial lässt keine Wünsche offen. Doch das alleine reicht nicht, denn wem genügen schon Referenzwerte, wenn die Geschichte nicht mithalten kann. Aber keine Angst, denn wie bereits vorhin erwähnt kann diese nicht nur überzeugen sondern begeistern. Shane Acker ist hier gleich mit seinem ersten Spielfilm ein sagenhaftes Debutwerk gelungen, welches die Messlatte für kommende Taten sehr hoch anlegt. Das soll aber nicht unser Problem sein und bis wir mit was Neues von dem Allroundkünstler (war er doch schließlich neben seiner Tätigkeit als Regisseur auch als Animateur und Drehbuchschreiber tätig) könne wir uns solange weiterhin mit „#9“ begnügen, denn auch nach mehrmaligem anschauen wird der Streifen nicht langweilig. Wem „Wall-E“ zu harmlos war, kann es ja mal hiermit versuchen. Unentschlossenen kann ich abschließend noch einen Blick auf den Trailer empfehlen, welcher die Stimmung des Filmes sehr gut einfängt.
Wertung:
Story: 1-
Bild: 1
Ton: 1-
Ausstattung: 1-2
Gesamt: 1-

© Bildmaterial & Trailer Universal Pictures

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1

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