Sonntag, 3. Mai 2015

Review: Nachts im Museum - Das geheimnisvolle Grabmal (Blu-ray)



Nachts im Museum - Das geheimnisvolle Grabmal

Regisseur Shawn Levy ruft zum dritten und wohl auch letzten Mal die Crew von „Nachts im Museum“ zusammen. Das Sequel nennt sich "Nachts im Museum - Das geheimnisvolle Grabmal" und ist wieder einmal sehr gelungen. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängerfilmen war diese Fortsetzung nur bedingt erfolgreich. Während Teil 1 noch knapp 574,5 Millionen US-Dollar und Teil 2 immerhin noch 413,1 Millionen US-Dollar an den Kinokassen einspielte waren es diesmal lediglich knapp über 360 Millionen US-Dollar und das bei einem Budget von 127 Millionen US-Dollar. Damit ist der Film alles andere ein Flopp, aber eine Tendenz ist klar erkennbar.

Story:
Nachtwächter Larry (Ben Stiller) und seine historischen Freunde aus dem Museum wie Octavius (Steve Coogan), Jedidiah (Owen Wilson) und Teddy Roosevelt (Robin Williams) müssen eine abenteuerliche Reise nach London ins Britische Museum unternehmen, um ihr Überleben zu sichern. Denn die Tafel von Akmenrah beginnt ihre Magie zu verlieren und nur die ursprünglichen Besitzer - die Eltern des Akmenrah - wissen wie diese erhalten werden kann. Hier angekommen, erwachen ganz neue historische Figuren zum Leben, so dass Larry und seine Freunde von einem Abenteuer ins nächste stolpern. Aber die Zeit drängt, denn die Tafel verliert mehr und mehr ihre Kraft. 


Am Film kann es dabei nicht gelegen haben, denn der Unterhaltungswert ist wie gewohnt sehr hoch. Die Gags sind dabei nach wie vor originell und halten sich aus einigen Späßen unterhalb der Gürtellinie (Stichwort: Rettung aus Pompeii) sowie einigen selbstironischen Späßen sowie auch nicht seltenem Wortwitz sehr gut die Waage. Sei es dabei die Sir Lancelot Aufführung im Theater in London, Ben Stillers Neandertaler Double Laa, das putzige tibetanische Fabelwesen oder auch die starken auf den Punkt treffenden Dialoge, Langeweile kommt da keine auf. Erwähnenswert ist dabei zu den zahlreichen starken CGI / Special Effects wie etwa die Eröffnungsszene in New York oder der Kampf gegen die 9-köpfige Schlange vor allem die Szene mit M.C. Eschers “Relativity”-Zeichnung, in der der Begriff Mehrdimensionalität eine völlig neue Bedeutung bekommt und einen Hauch „Take on me“ Atmosphäre aufkommen lässt. Wirklich stark.
Dazu gesellt sich ein bärenstarker Cast bestehend aus Ben Stiller, Robin Williams, Owen Wilson, Dan Stevens, Dick van Dyke, Mickey Rooney, Patrick Gallagher, Rachael Harris, Rami Malek, Rebel Wilson (wirkt irgendwie deplatziert), Ricky Gervais, Ben Kingsley und Steve Coogan die wirklich eine herausragende Leistung abliefern, auch wenn einige davon leider im Rahmen der Handlung nur wenig Screentime bekommen. Die Gemeinschaftsleistung ist es aber, die zählt. Wie manche vielleicht schon wissen, sind zwei der Darsteller aus diesem Film mittlerweile leider verstorben, weswegen ihnen dieser Film posthum gewidmet wurde. Dabei handelt es sich um Robin Williams („Oh Captain, mein Captain“) und Mickey Rooney, die in ihren bekannten Rollen noch ein letztes Mal zu sehen sind.

Bild:
Die gute Nachricht für 16:9 TV Besitzer vorweg: Das Ansichtsverhältnis liegt in 1,85:1 vor, so dass nahezu der komplette Bildschirm ausgefüllt wird. Abgesehen von den eingesetzten Farbfiltern, die dem Bild einen warmen Touch verleihen, wird das Bild wirklich sehr gut wiedergegeben. Das macht sich vor allem bei der guten bis überwiegend sehr guten Schärfe bemerkbar, die feine Details wie Barthaare, Textiloberflächen oder feine Steinchen akkurat wiedergeben. Der Kontrast ist ausgewogen, so dass häufig ein plastisches Bild dargestellt wird. Das macht sich beispielsweise bei der Spendengala zu Beginn des Films bemerkbar. Der Schwarzwert ist ebenfalls sehr kräftig und auch die Durchzeichnung bietet so gut wie keinen Grund zur Beanstandung. Die Kompression arbeitet auf einem guten Niveau und lässt so gut wie keine Spuren erkennen.

Ton:
Während das englische Original (DTS HD MA 7.1) verdächtig an der Referenz kratzt, kommt die deutsche Abmischung da nicht ganz heran, schlägt sich aber alles in allem dennoch sehr gut. Das Defizit macht sich dabei nicht nur bei den nicht sonderlich präzisen Höhen sondern auch bei den Bässen bemerkbar, denen hier doch die nötige Wucht fehlt um zu überzeugen. Auch die Dynamik ist nicht perfekt, sondern nur gut. Wenn der Triceratops brüllt vermisst man doch die Dominanz seines Organs. Davon abgesehen wird auch vieles richtig gemacht. Das merkt man vor allem bei den Surroundeffekten, denn auch wenn es sich um eine Komödie handelt, mangelt es da nicht an Action, was über sämtliche Lautsprecher direktional sehr gut aufgelöst wiedergegeben wird. Da kracht es häufig im Heimkino. Dabei bleiben auch die Dialoge stets klar verständlich.

Bonusmaterial:
Audiokommentar von Shawn Levy
Entfallene und Erweiterte Szenen:
- McPhees Überraschung
- Abschied von Laa
- Die Schule schwänzen
- Die neue Vorsitzende
- Arbeitslos, nicht obdachlos
- Sacajaweas mütterlicher Rat
- McPhee verarbeitet das Chaos
Improvisation, Absurditäten und Wahnsinn - Der Humor im Film
Relativität
Ben Stiller wird zu Laa
Hilfe, wir haben eine Mumie am Set!
Kampf im Museum
Die Entstehung der visuellen Effekte
Bildergalerie
Original Kinotrailer

Am Bonusmaterial wurde nicht gespart, zumal alle Beiträge dazu komplett in HD vorliegen. Neben einem Audiokommentar von Shawn Levy gibt es darüber hinaus noch einige entfallene und erweiterte Szenen sowie zahlreiche Featurettes, die zum einen sowohl informativ als auch unterhaltsam ausgefallen sind. Vor allem die Beiträge zu den Special Effects als auch zu der Szene mit M.C. Eschers Zeichnung sind besonders empfehlenswert. Dazu gesellen sich noch eine Bildergalerie sowie der Original Kinotrailer zum Film.

Fazit:
„Nachts im Museum - Das geheimnisvolle Grabmal“ ist trotz nicht herausragendem Einspielergebnis dennoch eine würdige Fortsetzung wenn nicht sogar würdiger Abschluss der Filmreihe. Zwar lässt Regisseur Shawn Levy noch ein Hintertürchen offen, aber nach dem Ableben von Robin Williams ist das nur schwer vorstellbar. Zumindest wurde ihm und Mickey Rooney entsprechend Tribut gezollt.


Wertung:
Story: 2+
Bild: 1-2
Ton: 2
Ausstattung: 2-3
Gesamt: 2-
© Copyright Bildmaterial, Storytext und Filmtrailer 20th Century Fox
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1

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