Samstag, 11. April 2015

Review: The Drop - Bargeld (Blu-ray)



The Drop – Bargeld

Story:
Im Zentrum der Story steht der einsame Barkeeper Bob Saginowski (Tom Hardy). Er arbeitet in einer Brooklyner Kneipe, die von seinem Cousin Marv (James Gandolfini) geführt wird und die von lokalen Gangstern als "money drop", eine Art Gelddepot, benutzt wird. Dort geht eines Tages ein Raubzug schief und Bob steht plötzlich im Fokus von Ermittlungen, die weit in die Vergangenheit des Viertels zurückreichen, wo Freunde, Familie und Feinde seit jeher zusammenarbeiten, um ein Auskommen zu haben - und dafür bereit sind, fast jeden Preis zu zahlen.  

“The Drop – Bargeld” ist einer dieser Filme, die unauffällig erscheinen, die man zunächst gar nicht auf dem Schirm hat und mit denen man bei dem Titel auch nicht viel anfangen kann. Dann erfährt man einige Dinge mehr und der Film beginnt von Mal zu Mal interessanter zu werden. Dann wollen wir mal damit beginnen, den Film zum Must see werden zu lassen.

Zunächst: Es handelt sich bei diesem Film um ein Krimi Drama; nur als Nebeninfo: Regie führte der belgischen Regisseur Michaël R. Roskam. In den Hauptrollen sind Tom Hardy („The Dark Knight rises“), Noomi Rapace („Sherlock Holmes – Spiel der Schatten“), James Gandolfini („Die Sopranos“; hier in seiner letzten Rolle), Matthias Schoenaerts und John Ortiz zu sehen. Die wichtigste Information ist aber: Das Drehbuch zu diesem Film wurde von Dennis Lehane verfasst, der seine eigene Kurzgeschichte Animal Rescue als Vorlage nahm. Ok, so weit so unspektakulär, aber hellhörig wird man spätestens bei der Info, dass selbiger Lehane die Romanvorlagen zu den Filmen „Mystic River“ (2003), „Gone Baby Gone“ (2007) und „Shutter Island“ (2010) verfasste. 


Wow, 3 Hammerfilme, da kann „The Drop – Bargeld“ eigentlich nur ein Volltreffer sein. Nun ja, die volle Punktzahl erhält er nicht gerade, wobei nicht viel dazu gefehlt hätte. Erfreulicherweise gibt es auch wie bei den 3 weiteren Verfilmungen jede Menge überraschende Wendungen, einen enormen Spannungsaufbau und unabhängig davon wirklich herausragende Schauspieler, die ihr Bestes geben, um ihre Figuren glaubwürdig erscheinen zu lassen. Die Charakterzeichnung jeder wichtigen Figur ist dabei sehr gut gelungen, so dass man unweigerlich eine Bindung zu diesen herstellt. Nun ja, Tom Hardy erscheint da mit seiner kräftigen Figur doch zunächst ein wenig deplatziert für seine Rolle, was sich aber bald relativiert und durch den Charme wieder wettgemacht wird. Der Film funktioniert dabei auf mehreren Ebenen. Denn sowohl der Krimi Plot als auch der dramatische Anteil, was die Geschichten der einzelnen Figuren betrifft funktioniert und bietet parallel sehr gute Unterhaltung und dadurch auch viel Abwechslung. Dabei erscheint auch die leichte Romanze am Rande keineswegs aufdringlich oder konstruiert, sondern fügt sich stimmig in die Handlung mit ein, wenn sie nicht sogar ein wesentlicher Bestandteil des Filmes ist. Wer dabei die Befürchtung hat, dass es an Action mangelt, braucht keine Sorge haben, denn die gibt es auch zur Genüge, ohne dass diese aufgesetzt oder unpassend erscheinen würde, sondern unterstreicht stattdessen die rohe, bedrückende und authentische Stimmung im Vorort Bostons.

Bild
Gedreht wurde mit verschiedenen Arri Alexa Modellen. Bis auf minimale Ausnahmen, die mitunter dem ein oder anderen vielleicht sogar gar nicht auffallen werden, ist das Bild (2,40:1) wirklich hervorragend ausgefallen. Obwohl der Film doch mitunter recht dunkel ausgefallen ist, macht sich so gut wie kein Detailverlust bemerkbar, wobei auch keine Durchzeichnungsprobleme zu erkennen sind. Die Farben sind kühl gehalten, erscheinen aber dennoch natürlich bei guter Sättigung und ausgewogenem Kontrast. Der Schwarzwert bietet ebenfalls keinerlei Grund zur Beanstandung. Die Schärfe ist, wie schon angedeutet wirklich sehr gut ausgefallen, so dass trotz nicht konsequent optimaler Ausleuchtung doch sehr viele Feinheiten akkurat wiedergegeben werden. Darüber hinaus sind auch keinerlei weiteren Beeinträchtigungen wie Banding, Clipping oder auch Kompressionsspuren zu erkennen gewesen.

Ton
Auch wenn der Ton in Deutsch lediglich in DTS 5.1 im Gegensatz zum englischen Original (in DTS HD MA 5.1) vorliegt, ist dieser alles andere als schlecht. Erfreulicherweise ist die Abmischung nicht forntlastig ausgefallen, sondern bietet in vielen Momenten durch zahlreiche direktionale und diffuse Klangeffekte eine schöne akustische Räumlichkeit, die sämtliche Kanäle weit aufgelöst mit einbezieht. Zwar gibt es auch einige ruhiger Momente, in der nur die Front angespielt wird, aber das stört nicht wirklich zumal auch der Score sämtliche Lautsprecher belegt. Die Bässe sind angenehm, unaufdringlich und zur Szenerie passend. Die Dynamik ist ebenfalls wirklich gut, erweist sich im Original aber noch ein wenig umfangreicher und ausgewogener. Die Balance ist aber auch beim deutschen Mix gut und lässt die Dialoge stets sehr gut verstehen.

Ausstattung:

  • Audiokommentar von Michaël R. Roskam und Dennis Lehane
  • Featurettes: (HD; 19:11 min.)
    • Von der Kurzgeschichte zum Kinofilm
    • Hinter den Kulissen des Films
    • Schauplatz Brooklyn
    • Die Hunde im Film
    • James Gandolfini spielt "Marv"
  • Deleted Scenes: (HD; 6:22 min.)
    • Millie und Bob unterhalten sich in der Bar
    • Bob hängt den Weihnachtsbaumschmuck ab
    • Bob spricht mit dem Pfarrer
    • Bob schimpft mit Rocco
  • Kinotrailer (HD; 2:23 min.)
  • Bildergalerie

Neben einem Audiokommentar von Regisseur Michaël R. Roskam und Autor Dennis Lehane gibt es darüber hinaus noch insgesamt 5 Featurettes, die aufschlussrieche Informationen zu diesem Film bieten. Dazu gibt es insgesamt noch 4 entfernte Szenen, eine Bildergalerie sowie den Original Kinotrailer zum Film, die das Angebot gut abrunden. Sämtliche Beiträge liegen dabei komplett in HD und deutsch untertitelt vor.

Fazit:
Leider war der Film in den Kinos bei einem Budget von 12,6 Millionen US-Dollar und einem Einspielergebnis von 18,7 Millionen US Dollar kein sonderlich großer Erfolg. Wollen wir nur hoffen, dass der Film den Heimkinomarkt erobert, denn er hat es gewiss verdient. Regisseur Michaël R. Roskam hat in seinem Hollywood Debut „The Drop – Bargeld“ fast alles richtig gemacht und ein kurzweiliges, spannendes und auch emotionales Krimidrama abgeliefert, das zwar kein absolutes Highlight darstellt, aber dennoch einen Blick mehr als nur wert ist.

Wertung:
Story: 2+
Bild: 1-2
Ton: 2+
Ausstattung: 3-4
Gesamt: 2-

 © Copyright Bildmaterial, Storytext und Cover 20th Century Fox

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen